…„höherer Ursprung“ des Moralischen dient auch unserer Ehrenrettung. Sich Seinesgleichen, d.h. anderen Menschen zu unterwerfen, vor ihren Launen und Ansprüchen zu kuschen, vor ihren Drohungen, ihrer Rache zu zittern ist sehr erniedrigend.
…d.h. sie verfolgt verschiedene Pfade, Verkettungen von Ursache und Wirkung, in verschiedene Richtungen und nennt jetzt Ursachen für Phänomene, welche vielleicht früher einem Gotte oder dem Schicksale zugeschrieben wurden. Sie erweitert also das Feld,…
…sind immer zwei im Grunde einander widersprechende Tendenzen: Zum einen der Drang, die Vergehen als größtmögliche Abscheulichkeiten anzuprangern und die Strafandrohungen so hoch wie nur möglich zu schrauben, zum andern der Versuch,…
…wo er meint, mit Überwindung des Christlichen Glaubens und schließlich mit der Überzeugung von der Notwendigkeit aller Handlungen werde der Rest von Gewissensbissen verschwinden. Diese sind dem Menschen aber ebenso eingeboren wie sein Streben nach Rang und Einfluß,…
…vom Gesellschaftsmenschen unterscheidet ist nicht, daß jener unabhängig für sich lebte, von den Meinungen, Zu- und Abneigungen der andern unabhängiger wäre, sondern bloß, daß sich bei ihm diese Beziehungen mehr im Innern, in Vorstellungen und Selbstgesprächen abspielen,…
…von allen oder doch von möglichst vielen werden, beneidet jedoch nur von denen, deren Neid uns Genugtuung verschafft dafür, daß sie uns einst überlegen waren oder in einem anderen Gebiete noch sind. Ansonsten kann der Neid allenfalls noch aus dem Grunde angenehm sein,…
…daß man immer irgendeinem zuwider handelt, irgendeinen kränkt, sich irgendeines Haß oder Neid zuzieht, so dürfte man eigentlich gar nicht handeln. Deswegen meine ich umgekehrt: Man kann alles tun, dessen Konsequenzen man zu tragen gewillt bzw. in der Lage ist…
…im absoluten Sinne gibt es nicht, aber unsere Handlungen bewirken Freude oder Ärger, und diese wiederum fallen auf uns zurück: wir werden geliebt oder gehaßt.
Da sich die meiste Freude des Lebens aus der Liebe und Anerkennung,…
…könnte man ansehen, daß wir zuweilen uns Szenarien ausmalen, wo wir, etwa zu unvorhergesehenem Reichtum gekommen, in Not geratenen Freunden helfen wollten, und zwar inkognito, d.h. ohne Ruhm und Ansehen davon zu erhoffen…